FRANCO BELTRAMETTI
collages – poesia visiva
20.09. – 23.11.2008
Einführung: Antonio Ria, Anna Ruchat
Im Rahmen der “Vl° Biennale dell’Immagine”,
die in und um Chiasso unter Mitwirkung verschiedener öffentlicher
und privater Institutionen, Galerien und Museen vom 20.09.-23.11.2008
zum Thema “Geografia dell’invisibile” stattfindet, werden
in Zusammenarbeit mit der Fondazione Franco Beltrametti mit Sitz in Riva
San Vitale Werke des 1995 verstorbenen Tessiner Künstlers Franco
Beltrametti (*1937) gezeigt.
Der sich gegenseitig durchdringende, stille Dialog zwischen Wort und Bild,
zwischen Zeichen und Schrift, war stets das zentrale Anliegen von Franco
Beltrametti. So befinden sich auch seine hier ausgestellten graphischen
und malerischen Werke mittels Wiederholung, Variation und Verschiebung
im konstanten Dialog mit einer der Transparenz und dem subtilen Gleichgewicht
verschriebenen Poesie. Das Bild, vielmehr das Zeichen, bekommt in seinem
Innersten die Funktion einer Passage zwischen einer zufälligen, flüchtigen
Realität und der Leere; ein Anderswo dringt verschlüsselt herein
und offenbart sich dem Schauenden, welcher sich unvermittelt an der Schwelle
dieser beiden Dimensionen befindet. Dem Zeichen, der Collage, der Schrift
weist Beltramettio die Rolle eines Mantras zu, die Rolle einer spirituellen
Uebung, die der Erforschung einer Art Geografie der Seele dient, ohne
je ihre Flüchtigkeit aus den Augen zu verlieren: Wechselspiel zwischen
Sichtbarem und Unsichtbarem, zwischen Ort und Symbolik, zwischen einem
Gesicht und seiner Geschichte. Die ausgestellten Werken, vorallem die
carte tibetane und die Serie “A”, welche eine sehr ausgedehnte
Entwicklungsgeschichte hatte, lassen den Besucher etwas vom Raum-Zeit-Gefüge
vergessen: Das Unsichtbare scheint einen Moment lang im Sichtbaren auf,
um sich im selben Moment wieder zu verlieren. (Anna Ruchat, Fondazione
Franco Beltrametti)
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