Ausstellung von Skulpturen, Radierungen und poetischen Texten
Seme Suono
Sillabe per una madre
30.10. – 27.12.2008
Vernissage 30. November ab 11 Uhr
Einführung von Maria Rosaria Valentini
Im Spazio d’Arte Stellanove entsteht eine Trilogie: Drei Künstlerinnen,
drei Arbeitsweisen, drei Ausdrucksformen begegnen sich, um gemeinsam einen
Dialog zwischen Keim und Wort, zwischen Erde und Matrix, zwischen Gravur
und gestalteter Form auszuloten. Anliegen ist die Suche nach einer poetischen
Formfindung, die über die individuelle und gemeinsame Dimension hinaus
auch den Einklang mit dem kleinen, aber dynamischen Ausstellungsraum Stellanove
anstrebt.
Myriam Maier (Keramikerin) stellt Steinzeug- Skulpturen mittlerer
Grösse aus. Die Materie wird bei ihr zum Gehäuse für Frucht
und Samen; sie wird zum Ort für den Klang und die weiblich anmutende
Matrix wird zur Metapher für das fragile Gleichgewicht zwischen Hülle
und Gedanke, zwischen Element und Aktion, zwischen Körper und Seele.
Thematisch sollen hier Grenzen aufgebrochen werden, um Innen und Aussen
miteinander zu verbinden in einem steten Austausch zwischen Luft und Licht,
Klang und Wort und zwischen Form und Feuer.
Loredana
Müller Donadini (Malerin und Radiererin) stellt Radierungen
aus. Ihre Arbeiten haben einen direkten Bezug zu Myriam Maiers Skulpturen
und zu den poetischen Texten von Maria Rosaria Valentini, allen voran
das ausgestellte 10-teilige druckgrafische Leporello. Dieses Werk ist
Ergebnis eines langen drucktechnischen Experimentierprozesses: von der
selbst hergestellten Druckerschwärze aus Erdpigmenten bis hin zum
handgeschöpften Reispapier. Das Gedicht “Sillabe per una madre”
von Maria Rosaria Valentini und eine von Myriam Maiers Skulpturen werden
von ihr künstlerisch interpretiert, wobei die Beziehung Materie-Licht
ins Zentrum gesetzt wird. Neben dieser speziellen Auseinandersetzung stellt
Loredanan Müller Donandini weitere druckgrafische Werke aus, die
immer wieder das Gespräch mit Valentinis Dichtung suchen.
Maria
Rosaria Valentini (Autorin und Dichterin) knüpft mit
ihrem lyrischen Text “Sillabe per una madre” eine enge Beziehung
zu den Werken der beiden Künstlerinnen. Sie weist dem Hell-Dunkel
in unserem Leben die Rolle einer kraftvollen Quelle zu. Leben wird von
ihr als stete geistige Transformation jeglicher Materie verstanden, es
manifestiert sich als lebendige Schwingung im Zwiegespräch mit den
Stimmen der Körper, mit der Zeit und mit allem Zyklischen und offenbart
sich uns in der tiefen Erkenntnis über Geburt und Wiedergeburt.
Speziell für diese Ausstellung entstand die kleine Edition Pangeart-Stellanove
in einer Auflage von 21 Exemplaren: eine kleinformatige Mappe bestehend
aus je einer Radierung von Myriam Maier und Loredana Müller Donadini,
begleitet von Maria Rosaria Valentinis Gedicht “Sillabe per una
madre”.