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Alex Forlini

“1/1 calcografico”

28.03. - 24.04.2010
Vernissage: Sonntag, 28. März, 11h
Einführung: Gian Franco Ragno, Kunsthistoriker


Der Spazio d’Arte Stellanove zeigt Werke des Tessiner Künstlers Alex Forlini unter dem Titel “1/1 calcografico”. Die Wahl dieses Titels bezieht sich auf die Arbeitsweise des Künstlers mit Radierplatten aus Eisen, die er zuschneidet, bearbeitet, einfärbt und als Unikate druckt.

Der Kunsthistoriker Gian Franco Ragno schreibt in seiner Einführung: “Ausgangspunkt im Werk von Alex Forlini ist die Auseinandersetzung mit der Materie und ihrer ursprünglichen Kraft und Energie; hier findet er die notwendigen Voraussetzungen, um seine Bereitschaft zur Hingabe und zur Geste in eine lautere, authentische Sprache zu überführen und eine eigene, visuelle Grammatik zu entwickeln. Das Material – eingesammelt, mit Zeichen übersät und wiederverwendet – steht in seiner Unabhängigkeit und Beständigkeit im Gegensatz zur eigenen menschlichen Bestimmung, entspricht und widerspricht ihr zugleich. Alex Forlini arbeitet aus diesem Spannungsfeld heraus: in jedem eingegrabenen Zeichen wird sein Fundus an existentiell Erlebtem auf zurückhaltende Weise sichtbar. Und so kann Forlinis Druckgrafik als Ausdruck individuellen Befindens interpretiert werden, in welchem jeder Akt an die Grenzen expressiver Darstellung geht.
Die Widerstandskraft der Elemente polarisiert Essenz und Willen, Suche und Verharren, Momente der Stille und ausserordentliche Rigorosität: in diesem Sinne sucht Forlini in seinen Werken deren Eigendynamik aufscheinen zu lassen, und wo sie sich ihm entzieht,wird sie erneut und immer wieder zur Herausforderung.
Jede Radierung, jeder Abzug zeigt und erneuert sich im Moment seiner Herstellung,das Moralische im künstlerischen Akt erfährt Stärkung und Kohärenz durch die stille, beharrliche Integrität seines Schöpfers. Im fragilen Gleichgewicht zwischen physischer Realität und spiritueller Lebendigkeit wird der ungelöste Konflikt zwischen Wille und Wirklichkeit thematisiert, Alex Forlinis Werke widmen sich still der Aufgabe, Bereiche auszuloten, denen das menschliche Sein und Werden angehören.”



www.alexforlinisegno.com


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