"Le carte di Novembre" ist eine Serie von Arbeiten in Oel auf Papier, die 2006 in Zug und 2010/ 11 in Italien entstanden sind. Ebenfalls sind zwei grossformatige Papierarbeiten jüngsten Datums zu sehen. Zum Anlass wurde von der Edizioni Pagine d'Arte in der Reihe Quaderno di Biolda eine Publikation der in der Ausstellung gezeigten Werke herausgegeben mit Texten von Alberto Nessi, Alberto Zanchetta und einem Kommentar von Zeno Birolli.

"Sind wir in der Schweiz oder in Japan? Oder etwa in den unerforschten Gebieten unserer selbst? Oder in Dostojewskijs "Weisse Nächte", wo der junge Träumer sich verliert, um der Misere der Welt zu entfliehen, und wo er Nasten'ka begegnet und ihm von seinem Gefühl der Brüderlichkeit spricht? Es gibt einen lichten Perlschimmer in diesen nächtlichen Orten, wo ein Leben gelebt wird, das "nur in der fantastischen Welt der Fabeln existieren kann" und wo man sich fragt, weshalb wir nicht alle Geschwister sein können: Die Lichter spiegeln sich in den Kanälen von St.Petersburg wie auch im Zuger Umland, jenes, auf welches sich zur Winterszeit vor einigen Jahren Annas Blick gelegt hat.
Mit der Leichtigkeit von Schmetterlingsflügeln und mit der Unruhe einer Adoleszenten, welche die Schule schwänzt, um auf Grenzen zu vagabundieren, macht die Tessiner Künstlerin einen Zeitsprung, sie überspringt das kurze Jahrhundert und die Völlerei der Avantgarde, um in die impressionistischen Wasser, welche das Schiff der Moderne getragen haben, einzutauchen. Und, in der Schwebe zwischen Süden und Norden, zwischen Ligurischem Meer und Schweizer Bergen, setzt sie ihre Rückreise fort und trifft auf den legendären Novalis der sagt: "Die Welt wird Traum, der Traum wird Welt."
(aus der Einführung von Alberto Nessi)

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